Gold ist seit jeher als sichere Währung und Inflationshemmer bekannt. Es gilt als Notanker in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Doch in den letzten Monaten hat es einen ungewöhnlichen Preisanstieg von bis zu 20 Prozent erlebt, ohne dass eine klare Erklärung dafür vorliegt.
Die Deutschen haben eine besondere Liebe zum Gold und halten rund 9.000 Tonnen davon in ihrem Privatbesitz. Der Wert des deutschen Privatgoldes belief sich zum Jahresende 2023 auf rund 750 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch die 3.353 Tonnen, die von der Bundesbank als Währungsreserven gehalten werden.
Es gibt verschiedene Anlageformen für Gold, darunter physisches Gold im Safe, Wertpapiere wie Xetra-Gold und Euwax-Gold, sowie Goldschmuck. Trotz der Beliebtheit von Gold besitzen mehr als ein Drittel der Deutschen kein Gold in irgendeiner Form.
In den letzten Jahren wurde mehr Gold verkauft als gekauft, was teilweise auf den Zinsanstieg durch die Europäische Zentralbank zurückzuführen ist. Viele Experten empfehlen Gold als Beimischung von etwa fünf Prozent in einem diversifizierten Anlageportfolio.
Der An- und Verkauf von Goldbarren und Münzen ist nach einem Jahr steuerfrei möglich, bis zu einem Betrag von 2.000 Euro sogar anonym. Allerdings können hohe Gebühren beim An- und Verkauf den Gewinn aus dem Goldkurs zunichte machen.
Die aktuellen Preisanstiege von Gold könnten politische Gründe haben, insbesondere im Zusammenhang mit dem Streben einiger Länder nach Unabhängigkeit von der Dominanz des US-Dollars als Weltleitwährung. Diese Länder kaufen verstärkt Gold, um ihre Devisenreserven zu diversifizieren.
Insgesamt bleibt Gold eine umstrittene Anlageform, die von Experten als riskant und spekulativ eingestuft wird. Es wird empfohlen, Gold als Teil eines diversifizierten Anlageportfolios zu betrachten und nicht als alleinige Anlageform zu nutzen.