Wer eine Immobilie kaufen möchte, rechnet oft nur mit dem Kaufpreis – doch das ist nur die halbe Wahrheit. Kaufnebenkosten können schnell mehrere Tausend Euro betragen und sind entscheidend für die Finanzierung. In diesem Artikel erfährst du, welche Kosten auf dich zukommen und wie du sie realistisch einschätzt.
💰 Was sind Kaufnebenkosten?
Kaufnebenkosten sind alle Kosten, die zusätzlich zum reinen Kaufpreis einer Immobilie anfallen. Sie fallen einmalig beim Kauf an und sind nicht in der Kreditsumme enthalten – müssen also häufig aus dem Eigenkapital gestemmt werden.
📊 Übersicht der Kaufnebenkosten
Kostenart | Prozentsatz vom Kaufpreis | Beispiel bei 300.000 € |
---|---|---|
Grunderwerbsteuer | 3,5 – 6,5 % (je nach Bundesland) | 18.000 € (bei 6 %) |
Notarkosten & Grundbucheintrag | ca. 1,5 % | 4.500 € |
Maklerprovision | 0 – 7,14 % (je nach Region) | 9.000 € (bei 3 %) |
ggf. Gutachter- oder Vermessungskosten | variabel | 500 – 1.500 € |
➕ Weitere mögliche Kosten:
- Finanzierungsnebenkosten (z. B. für Grundschuld-Eintrag)
- Gebäudeversicherung (ab Kaufdatum Pflicht)
- Renovierungs- oder Sanierungskosten
📍 Bundeslandabhängige Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer unterscheidet sich je nach Bundesland:
Bundesland | Steuersatz |
---|---|
Bayern, Sachsen | 3,5 % |
Baden-Württemberg | 5,0 % |
NRW, Brandenburg, Thüringen | 6,5 % |
💡 Tipp: Bei Neubauten oder bestimmten Förderprogrammen kann die Grunderwerbsteuer teilweise reduziert oder umgangen werden (z. B. bei Baugrundstückskauf separat).
🔍 Beispielrechnung
Hauspreis: 300.000 €
Nebenkosten (6 % Steuer, 1,5 % Notar, 3 % Makler):
- Grunderwerbsteuer: 18.000 €
- Notarkosten & Grundbuch: 4.500 €
- Makler: 9.000 €
Gesamte Kaufnebenkosten: 31.500 €
Effektiver Kaufpreis: 331.500 €
📌 Fazit: Kaufnebenkosten realistisch einplanen
Die Kaufnebenkosten betragen meist 10–15 % des Kaufpreises – und sollten bei der Immobilienfinanzierung immer eingeplant werden. Ohne diesen Puffer drohen Finanzierungslücken.
Unser Tipp: Kalkuliere konservativ, vergleiche Maklergebühren und erkundige dich bei der Gemeinde nach Fördermöglichkeiten oder Steuererleichterungen.